Migräne
Migräne ist vielleicht harmlos, aber eine Geißel.
Migräne ist vielleicht harmlos
, d.h. eine chronische Erkrankung bzw. ein immer wiederkehrendes Kopfschmerzsyndrom, das nicht lebensbedrohlich ist und auch nicht zu Behinderung führt.
Nichtsdestotrotz ist die Migräne bzw. ihre verschiedensten Formen sehr unangenehm, scheußlich und auch qualvoll.
Migräne kann einen enormen Leidensdruck bei den Betroffenen und ihren Mitmenschen erzeugen, zu Kündigungen wegen zu häufiger Krankenstände und Leistungsabfall führen und lange Beziehungen zerbrechen lassen, weil sie das Zusammenleben in einer Partnerschaft und Ehe bis hin zur Sexualität enorm belasten kann. Letzteres wird in unserer Gesellschaft häufig tabuisiert und durch Nebenwirkung zahlreicher Medikamente sogar noch verstärkt.
Das A und O erfolgreicher Migräne-Behandlung
Diagnose, Klassifizierung der Migräne und Aufklärung
Diagnostik
, d.h. die gezielte Befragung und klinisch-neurologische Basisuntersuchung, und die umfassende Aufklärung sind das A und O jeder erfolgreichen Behandlung und Betreuung von Migräne-Patienten/innen.
Auslösende Ursachen - Trigger
Es ist wesentlich, auslösende Ursachen, wie z.B. bestimmte Nahrungsmittel (Fisch, Erdbeeren, Käse, Sekt, Schokolade usw.), Rauchen, Schlafentzug, negativer Stress usw. früh zu entdecken.
Kopfschmerztagebuch
Ein Kopfschmerztagebuch kann für die Identifizierung und für die weitere Klassifizierung der Kopfschmerzen sehr hilfreich sein.
Individuelle Krankheitsmanifestation
Jedenfalls ist der Symptomenkomplex um eine Migräne an sich typisch, aber in ihrer Präsentation bei jedem Menschen sehr individuell ausgeprägt und kann durch die unterschiedlichsten Faktoren wiederum auch unterschiedlich beeinflusst werden.
Medikamentöse Behandlung
Die Therapie muss auf den individuellen Fall maßgeschneidert werden.
Studien zeigen stets nur statistische Häufigkeiten einer großen untersuchten Gruppe an, haben aber für den konkreten individuellen Einzelfall grundsätzlich nur eine sehr beschränkte Aussagekraft.
Gemeinsam muss mit dem/r Migräne-Patienten/in erarbeitet werden, ob eine medikamentöse Therapie
(a) überhaupt sinnvoll ist,
(b) wenn ja, ob die Medikation bei Bedarf ausreicht oder prophylaktisch (in der Regel, täglich) eingenommen werden muss und
(c) welches Präparat als bestes Präparat für den konkreten Fall geeignet ist.
Nebenwirkungen und Komplikationen
Viele Präparate haben neben ihrer Wirkung, selbstverständlich auch Nebenwirkungen, die ebenfalls und leider zumeist unerkannt zu enormen Leidensdruck führen können, der dem Leidensdruck der Migräne um nichts nachstehen kann.
Oft liegen bereits kombinierte Kopfschmerzsyndrome und Medikamenten-Übergebrauchskopfschmerzen vor, weil Patienten/innen zu lange, zu häufig und zu viel Schmerzmittel eingenommen haben und nun durch die Schmerzmittel selbst Kopfschmerzen bekommen.
Diese "Substanz"/Arzneimittel-Abhängigkeit" ist in ihrer Natur eine Art Sucht, die meist schleichend aus der Verzweiflung entsteht, den Kopfschmerz endlich mit Schmerzmittel beseitigen zu können und leider zur sehr häufigen und regelmäßigen, aber unzureichenden Einnahme von Schmerzmittel führt.
Siehe auch, Kapitel Kopfschmerzen.
Am Beginn einer erfolgreichen Therapie
Am Beginn einer erfolgreichen Migräne-Therapie steht die sorgfältige Anamnese, die klinisch-neurologische Untersuchung, die ganzheitliche individuelle Betrachtung und die umfassende Aufklärung der Patienten/innen.
So lassen sich auch die kompliziertesten Fälle lösen, bei jung und alt, bei Kind, Mann und Frau als auch in der Schwangerschaft, in der viele Präparate kontraindiziert sind.
Ihr Facharzt für Neurologie,
Univ.-Prof. Dr. Fahmy Aboulenein-Djamshidian
Facharzt für Neurologie
Spitalsoberarzt
Leiter der Ambulanz für Entzündliche Erkrankungen des Nervensystems
an der neurologischen Abteilung im SMZ-Ost Donauspital Wien mit
Karl Landsteiner Institut für Neuroimmunologische und Neurodegenerative Erkrankungen des Nervensystems
www.neurologe-in-1010-wien.at